L’Aglio di Voghiera
Anbau
Organoleptische und optische Eigenschaften
Aussehen
Der Knoblauch aus Voghiera g.U. (Aglio di Voghiera DOP) ist groß und besteht aus einem Kranz mit wenigen großen Zehen mit einer regelmäßigen Form, die von dünnen weißen oder, in seltenen Fällen, auch rosa gestreiften Schalen umhüllt sind.
Geschmack
Der angenehme, feine und milde Geschmack entstammt der natürlichen Verschmelzung von Enzymen, Vitaminen, Flavonoiden und Mineralstoffen.
Geruch
Das beim Zerquetschen oder Schneiden des Knoblauchs entstehende, typische Aroma beruht auf dem darin enthaltenen Allicin, einem starken Bakterizid.
Die Geschichte des Knoblauchs aus Voghiera (Aglio di Voghiera)
Die Römerzeit
Voghiera und die angrenzenden Gebiete, die sich mitten in einer Region befinden, die schon von den alten Römern aufgrund der Dominanz des Po-Deltas als ausschlaggebend angesehen wurden, verdanken ihre florierende Landwirtschaft der besonderen geografischen Lage und den besonderen Eigenschaften der Böden. Von den großen Getreidefeldern, wie Dinkel, wird bereits in der Römerzeit berichtet. Es gibt aber auch Zeugnisse über das Vorhandensein von großen, an Bäumen erzogenen Weinreben, die damals mit Arbustum Gallicum bezeichnet wurden.
Das Zeitalter der Este
Die Este, die Herren von Ferrara, haben das Gebiet von Voghiera und seine Umgebung zu neuer Blüte geführt. Im Jahr 1435 beschloss der Markgraf Niccolò III in Voghiera das Schloss von BELRIGUARDO zu bauen, eine der „Augenweiden“ der Herzöge von Ferrara, die außerhalb der Stadtmauern lagen. Das Schloss von Belriguardo wurde zur damaligen Sommerresidenz des Hofes. Heute beherbergt es in seinen öffentlich zugänglichen Räumen das Stadtmuseum von Voghiera. Viele der über dreihundert Zimmer in diesem Bauwerk wurden von den großen Meistern der Officina Ferrarese mit Fresken verziert.
Die frühesten Zeugnisse für den Knoblauchanbau in Voghiera gehen auf das Zeitalter des Herzogtums von Este zurück. Das Herzogtum förderte alle möglichen Anbaukulturen, die auf den Böden der Region möglich waren. Die Chroniken sprechen auch von einem sehr intensiven und speziellen Anbau, der in den zahlreichen Gewächshäusern betrieben wurde, um das ganz Jahr über ernten zu können. Besondere Aufmerksamkeit schenkte man den Kräutern, dem Gemüse und dem Knoblauch. Nützliche Zutaten, die den Geschmack des nicht immer frischen Fleisches überdeckten.
Das Zeitalter des Papstes
Durch die Rückkehr unter päpstliche Herrschaft, Ende des 16. Jahrhunderts, wurde die landwirtschaftliche Tradition von Voghiera und seiner Umgebung nicht unterbrochen. Der Knoblauchanbau wurde im Laufe der Jahre und Jahrhunderte gepflegt und von Generation an Generation weitergegeben. Der Boden der Po-Ebene und ihr Flusssand bilden im Zusammenspiel mit dem besonderen Klima dieses Gebiets ein Ökosystem, welches das Gleichgewicht zwischen Produktqualität und Würzigkeit begünstigt.
Heute
Der Knoblauch aus Voghiera (Aglio di Voghiera) wurde im Jahr 2007 mit dem europäischen Gütesiegel DOP (Denominazione di Origine Protetta = g.U. – geschützte Ursprungsbezeichnung) ausgezeichnet. Das Gütesiegel ist unter Angabe des Herstellernamens auf allen Verpackungen, als Garantie für die Erzeugung und die Verarbeitung in einem bestimmten geographischen Gebiet angebracht.